Mindestens 10 Menschen bei Messerangriffen im ländlichen Kanada getötet. Die mutmaßlichen Täter sind auf der Flucht. Das Motiv hinter den Angriffen ist noch unklar.

Bei einer Serie von Messerattacken im ländlichen Kanada sind mindestens zehn Menschen getötet worden. 15 Verletzte seien ebenfalls zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Polizei in der Provinz Saskatchewan auf einer Pressekonferenz mit.

„Wir haben 13 aktive Tatorte, die wir untersuchen“, sagte Officer Rhonda Blackmore. „An einigen dieser Tatorte gab es also möglicherweise keine Toten, sondern Verletzte, die nicht tot waren.“ Weitere Verletzungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Zum Motiv konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. „Es scheint, dass einige der Opfer ins Visier genommen wurden und andere zufällig ausgewählt wurden“, sagte Blackmore. “Deshalb wäre es extrem schwierig, zu diesem Zeitpunkt ein Motiv zu identifizieren.”

In einer Erklärung indigener Beamter hieß es, die Angriffe könnten drogenbedingt sein. „Das ist die Verwüstung, die wir sehen, wenn gefährliche illegale Drogen in unsere Gemeinden gelangen“, sagte die Federation of Sovereign Indigenous Nations. Die Gruppe vertritt 74 indigene Gruppen in Saskatchewan.

Blackmore sagte, die Opfer seien an zwei Orten in Saskatchewan angegriffen worden – im Reservat der James Smith Cree Nation und im Dorf Weldon. Der erste Notruf ging um 5.40 Uhr ein, und in den folgenden Minuten wurden weitere Angriffe von nahe gelegenen Tatorten gemeldet. Kurz nach 7 Uhr gab die Polizei eine erste Warnung an die Bevölkerung heraus. Vier Stunden später sollen die beiden Verdächtigen in der knapp 300 Kilometer südlich gelegenen Provinzhauptstadt Regina gesehen worden sein.

Suche in drei Provinzen

Die Opfer seien in zwei Gemeinden in Saskatchewan angegriffen worden, berichteten kanadische Medien. Die Polizei sucht in dieser Provinz und den angrenzenden Provinzen Manitoba und Alberta nach den beiden männlichen Verdächtigen. Die Fläche dieser drei Provinzen in Zentralkanada ist mehr als fünfmal so groß wie die Fläche Deutschlands.

„Derzeit haben wir keinen Hinweis darauf, dass sie in eine andere Provinz gereist sind, aber da sie sich in einem Fahrzeug befinden, können wir nicht zu 100 Prozent sicher sein, wo sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden“, sagte Blackmore. “Die Priorität besteht jetzt darin, sie aufzuspüren und sicherzustellen, dass wir sie in Gewahrsam nehmen.”