Der Großbrand im Harz breitete sich zunächst nicht aus. Zwei Löschflugzeuge aus Italien und sechs Löschhubschrauber stehen nun bereit, um den Brockenbrand zu bekämpfen. Das Brandverhalten war in der Nacht stabil, wie ein Vertreter der Region Harz (Sachsen-Anhalt) am Morgen mitteilte. Flugzeuge und Hubschrauber sollen gegen 9 Uhr morgens abheben. Löschflugzeuge können mehr als 6.000 Liter Wasser aufnehmen und ablassen. Sie wurden über das zentrale Koordinierungsbüro in Brüssel im Rahmen des europäischen Hilfsprogramms „RescEU-IT“ angefordert und trafen am Sonntagabend ein. Meteorologe Alexander König warnte, wenn das Feuer mit der zusätzlichen Unterstützung nicht schnell unter Kontrolle gebracht werde, könne der zunehmende Wind die Lage heute und übermorgen erheblich verschärfen. Der Regen sei nicht zu sehen, sagt König.
Steile Hänge und trockene Tannen erschweren die Nutzung
Von der Nutzung der Luft erhoffen sich die Behörden viel. Die Bergflanke unterhalb des Gipfels ist unzugänglich und es gibt meist abgestorbene Tannen, die leicht brennen. Neben den Einsatzkräften in der Luft seien rund 300 Feuerwehrleute aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im Einsatz, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Braunlage. Nach Angaben der Region Harz war die Brandfläche am Sonntag auf rund 150 Hektar angewachsen. Landeskommandant Thomas Balcerowski (CDU) hatte den Katastrophenfall ausgerufen. Die Polizei hat das für Besucher gesperrte Gelände rund um den Brocken gesichert. Die zu Wernigerode gehörende Stadt Schierke sei weiterhin nicht in Gefahr, hieß es.
Brocken geräumt – Berg ist nicht mehr anfahrbar
Das Feuer wurde am Samstagnachmittag gegen 14.30 Uhr in der Nähe des Aussichtspunkts Goethebahnhof entdeckt. Der Goetheweg zum Brocken ist einer der meistbefahrenen Wanderwege im Nationalpark Harz. Wegen dichtem Rauch räumten die Behörden den höchsten Berg des Harzes, der in Sachsen-Anhalt liegt und direkt an Niedersachsen grenzt. Touristen fuhren unter anderem mit der Brockenbahn ins Tal. Die Harzer Schmalspurbahnen verkehren derzeit nicht auf dem 1.141 Meter hohen Berg. Wie die Bahngesellschaft auf ihrer Website mitteilte, besteht zwischen Wernigerode und Drei Annen Hohne ein eingeschränkter Zugverkehr.
Schwerer Waldbrand bereits Mitte August
Bereits Mitte August hatte ein Waldbrand am Fuße des Brockens bei Schierke mehrere Tage gewütet. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung wurden 3,6 Hektar Tannenwald zerstört. Weitere Informationen Eine Karte zeigt, wo in Norddeutschland die Brandgefahr hoch ist – und wie sich die Gefahr in den kommenden Tagen entwickeln wird. mehr Wie gefährlich Totholz sein kann, darüber wird seit Tagen diskutiert. Grundsätzlich kann es aber für den Brandschutz sinnvoll sein. (19.08.2022) mehr Die Nationalparkverwaltung will über den künftigen Brandschutz informieren. Totholz löst Debatte aus. (19.08.2022) mehr Luftaufnahmen zeigen mehrere Explosionsorte. Der Brandort wurde beschlagnahmt, Experten sichern Spuren. (15.08.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.09.2022 | 08:00 Uhr