30 Prozent nach oben! Der Preis für Erdgas explodiert Putins Spiel mit unserer Energie treibt die Benzinpreise in die Höhe! Die erneute Unterbrechung der russischen Gaslieferungen durch Putins Pipeline Nord Stream 1 ließ den europäischen Gaspreis an der Börse am Montag um 30 % auf 272 Euro pro Megawattstunde explodieren – und das vor 9 Uhr. Zurück zum jüngsten Rekord – ein schlechtes Omen für die Gasrechnung von Millionen Deutschen. Der russische Staatskonzern Gazprom stoppte am frühen Mittwochmorgen seine Lieferungen. Seitdem ist nichts mehr geflogen – angeblich wegen eines technischen Defekts an einer Turbine. Fakt ist aber: Siemens Energy, Hersteller der angeblich defekten Turbine, teilte mit, dass Servicetechniker einsatzbereit seien und sich jederzeit an Gazprom wenden könnten.
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Es gibt jedoch keinen konkreten Reparaturauftrag von Gazprom. In Mülheim an der Ruhr wartet nach Angaben von Siemens Energy noch eine reparierte und betriebsbereite Turbine für Nord Stream 1 auf den Abtransport. Auch interessant Bundeskanzler Olaf Solz (64, SPD) sagte am Sonntag: „Putins Russland hat seinen Vertrag gebrochen.“ Russland ist kein verlässlicher Energielieferant mehr. Aber Deutschland ist bereit: “Wir werden den Winter überstehen.” Unterdessen füllen sich die deutschen Gasspeicher weiter: Die Speicherfüllstände haben inzwischen die 85-Prozent-Marke überschritten, teilte das Bundesfinanzministerium am Sonntag auf Twitter mit. Ein Grund dafür: Deutschland hat heute deutlich mehr Erdgas aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden als vor dem Lieferstopp aus Russland. Unklar ist jedoch, ob das nächste Speicherziel (der 95-prozentige Füllstand am 1. November) ohne russisches Gas erreicht werden kann. Der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Initiative Energies Storage (INES), Sebastian Bleschke, hatte bereits in der Nacht zum Freitag angekündigt, dass sich die Speicher weiter füllen werden.
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JEDOCH, so Bleschke: “Sollte der komplette Ausfall des russischen Gastransports bis in den November hinein andauern, wird es einiges an Anstrengung kosten, das 95-Prozent-Ziel zu erreichen.” Die Bundesnetzagentur schrieb in ihrem Lagebericht vom Sonntag, die Erdgasversorgung in Deutschland sei stabil geblieben. Um einen fröstelnden Winter zu vermeiden, rief er noch einmal zum Spritsparen auf: „Ob es ohne Rationierung im Winter funktioniert, können wir alle beeinflussen: Das steht und fällt mit dem Verhalten der Privathaushalte.“ (weim, cbu, dpa)