Basel: “So gefährlich, du kannst nicht alleine zur Schule gehen” – schreibt das Kind (12) an die Polizei

Autos ziehen von der Route 50 über den Bürgersteig zur Tankstelle und versperren teilweise den Weg, weil der Platz nicht ausreicht. Nach dem Brief eines betroffenen Kindes an die Polizei tut sich nun etwas. 1/5 Hot Spot: Autos vor der Tankstelle blockieren den Bürgersteig auf der Hauptstraße. Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder auf dem Schulweg alleine dort vorbeikommen. 20 Minuten/Steve Last Autos ziehen von der Hauptstraße über den Bürgersteig zur Tankstelle. Wenn es keinen Platz gibt, parken sie auf dem Bürgersteig. 20 Minuten/Steve Last Auf der kleinen Grünfläche ist bereits ein Weg eingezogen, den Fußgänger oft meiden müssen, weil es auf dem Asphalt keine Querung gibt. 20 Minuten/Steve Last

Ein zwölfjähriges Kind aus Basel schrieb einen Brief an die Polizei. Er bittet die Behörden, eine gefährliche Stelle auf dem Schulweg zu neutralisieren. Die Polizei kennt den Ort, aber eine Lösung vor Ort zu finden, ist schwierig.

“Weil es so gefährlich ist, dürfen meine Schwestern und die anderen Kinder aus der Siedlung nicht alleine zur Schule gehen.” Mit diesen Worten wendet sich ein zwölfjähriges Kind aus Basel an die Verkehrspolizei. Das ist eine schwierige Stelle an einer Tankstelle auf dem Schulweg, wo regelmäßig Autos den Bürgersteig blockieren. In einer schmalen Grünfläche daneben ist ein Weg mit Füßen getreten, auf dem Fußgänger abbiegen müssen, weil er nicht über den Asphalt führt. Einen Meter entfernt rollt morgens der französische Pendlerverkehr in die Stadt und nachts aus der Stadt. „Ich wünschte, du würdest etwas dagegen unternehmen“, fragt das Kind.

Da ist es sehr eng

Vor der Tankstelle ist Platz für zwei, vielleicht drei Autos – je nachdem, wie sie geparkt sind. Dann bleibt nur noch der Bürgersteig, ohne Hindernisse dazwischen. Es gibt keinen Raum zu warten, bis etwas verfügbar wird. Auch für Autos nicht optimal. Wer hinter dem Steuer sitzt, muss in wenigen Sekunden entscheiden, ob es möglich ist, den Bürgersteig zu überqueren und an der Route 50 zur Tankstelle zu fahren. Das wiederum schafft Unsicherheit für Menschen auf dem Bürgersteig, die oft bis zum letzten Moment nicht wissen, ob das Auto abbiegt oder fährt. Es ist verständlich, dass sich Eltern unwohl fühlen, wenn ihre Kinder dort alleine durchgehen.

Platz zum Bauen ist nicht vorhanden

Eine Gruppe von Eltern habe die Polizei bereits auf die “gefährliche Situation” hingewiesen, sagten sie, als sie um 20 Minuten gebeten wurden. „Für solche Hinweise sind wir immer dankbar, die hier gemeldete Situation ist uns seit langem bekannt“, heißt es dort. Laut Sprecher Stefan Schmidt wird das betroffene Gebiet seit einiger Zeit von mehreren Polizeidienststellen und dem Amt für Mobilität des Verkehrsministeriums überwacht. Der Verkehrsdienst beobachte und kontrolliere ständig, aber baulich sei nichts zu machen, so Schmitt. Wahrscheinlich nicht genug Platz. Eine Absperrung zwischen Tankstelle und Bürgersteig würde das Rangieren und Aussteigen für die Kunden zusätzlich erschweren. Und die Autos auf dem Bürgersteig werden ihn komplett blockieren, sodass Passanten nur die Hauptstraße nehmen.

Die Polizei schlägt einen anderen Weg zur Schule vor

Am Ende werden die Schulkinder eskortiert oder müssen einer anderen Route folgen. Laut Polizeisprecher Schmidt haben die Verkehrsverhütungsstelle und die Leitung des nahe gelegenen Schulgebäudes einen “alternativen Weg zur Schule erarbeitet, der den Sicherheitsanforderungen entspricht”. Das sei „unwesentlich größer, aber deutlich sicherer“. Die Eltern werden zeitnah per Brief benachrichtigt.

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