09.05.2022, 21:20 Uhr

Um eine Notstromversorgung zu gewährleisten, will Finanzminister Habeck zwei Atomkraftwerke bis ins Frühjahr vorhalten. AKW-Betreiber kündigen daraufhin an, zunächst über den Backup-Betrieb nachdenken zu müssen. Eine Gruppe bittet um weitere Einzelheiten zu den Plänen. Die Energiekonzerne Eon und EnBW, Betreiber der Kernkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2, reagierten zurückhaltend auf die Pläne von Bundesfinanzminister Robert Habeck, die beiden Reaktoren bis April stillzulegen. Eon hält eine technische und organisatorische Überprüfung des Kernkraftwerks Isar 2 für erforderlich Die EnBW forderte schnelle Rechtsklarheit zur geplanten Betriebsbereitschaft der Kraftwerke. Bundesfinanzminister Robert Habeck hatte zuvor angekündigt, dass zwei der drei verbleibenden deutschen Atomkraftwerke nach dem Jahreswechsel bis Mitte April 2023 als Reserve zur Verfügung stehen würden. Betroffene AKW-Betreiber würden “offenbar” Entschädigungen erhalten – für Personal und andere Betriebskosten Kosten. Die Höhe der staatlichen Zahlungen sei noch unklar, werde aber überschaubar sein, sagte Hambeck. Das Entfernen von „windfall“ im Strommarkt sollte auch Geld bringen. Eon teilte am Abend mit, dass es bei dem von der Bundesregierung vorgelegten Plan vor allem darum gehen werde, zu prüfen, ob und wie er technisch und organisatorisch umsetzbar sei. Kernkraftwerke sind von ihrer technischen Auslegung her keine variabel zu- und abschaltbaren Reservekraftwerke. Zudem versicherte Eon, dass das Kernkraftwerk Isar 2 auch bei einem Weiterbetrieb nach dem 31. Dezember alle Sicherheitsanforderungen erfüllen werde und „eine der sichersten Anlagen der Welt“ sei. Der Konzern hat sich stets dafür ausgesprochen, die Bemühungen der Bundesregierung um eine möglichst sichere Energieversorgung zu unterstützen und ist gesprächsbereit, wenn die Bundesregierung dies wünscht. Der Energiekonzern EnBW forderte, dass „die Einzelheiten des vereinbarten Vorgehens von der Bundesregierung, möglichst im Austausch mit den Kraftwerksbetreibern, geklärt bzw. geklärt werden“. Für Neckarwestheim 2 wird die EnBW umgehend prüfen, inwieweit die Betriebsbereitschaft nach Jahresende vor allem aus technischer und organisatorischer Sicht gegeben ist.