Der letzte bekannte Standort einer Cessna mit der Kennung OE-FGR. -dpa ein D
die Grundlagen in Kürze
Vier Tote befürchtet beim Absturz einer Cessna 551 in der Ostsee. Während die Suche weitergeht, gibt es noch viele unbeantwortete Fragen zum Geisterflug. Ein Experte sagt, der Pilot habe womöglich einen schweren Fehler gemacht.
Nach dem mysteriösen Absturz eines Flugzeugs in der Ostsee haben lettische Retter insgesamt elf Fragmente der abgestürzten Maschine gefunden. Nach Angaben der lettischen Nachrichtenagentur Leta gibt es noch immer keine Spur von den vier Gefangenen. Die Privatmaschine flog am Sonntag auf dem Weg von Spanien nach Köln über die Ostsee, wo sie am Abend vor der lettischen Küste ins Meer stürzte. Die Cessna 551 hatte vier Personen an Bord. Focus berichtet, dass der Kölner Luftfahrtunternehmer Peter G* (72) die Cessna geflogen ist. Mit an Bord waren seine Frau Julia (68), die gemeinsame Tochter Lisa (26) und ein Mann in ihrem Alter (27). Die Identitäten der Inhaftierten wurden noch nicht offiziell bestätigt. Peter G.* mit seiner Frau Juliane G.*. – Aftonbladet Während die umfangreiche Suchaktion weitergeht, bleiben am zweiten Tag nach dem mysteriösen Geisterflug noch einige Fragen offen. Flugsicherheitsexperte Stefan Hinners spricht mit Focus über die möglichen Gründe für den Absturz. Der Deutsche erwähnt mögliche Druckausgleichsprobleme in der unter Druck stehenden Flugzeugkabine. „Wenn es irgendwo ein Problem gibt, hat die Crew je nach Flughöhe sehr wenig Zeit, um zu verhindern, dass Crew und Passagiere durch den Druckabfall das Bewusstsein verlieren“, sagt Hinners.
Gab es überhaupt keinen Copiloten?
Zeitweise wurde die Cessna auf ihrem Geisterflug von Abfangjägern aus verschiedenen Ländern begleitet. Im Zusammenhang mit der Druckabfalltheorie deuten Beobachtungen dieser Kampfjets auf fatale Pilotenfehler hin. Von der Bordeaux-Ebene aus konnten die Kampfpiloten die Cessna nicht nur nicht mehr kontaktieren, sie konnten auch keine Bewegung im Cockpit sehen. Die Familie aus Deutschland war mit einer Cessna 551 unterwegs. – Keystone Im Interview mit Flugsicherheitsexperte Hinners verteidigt „Focus“, dass die Maschine aus Bordeaux womöglich ohne Piloten geflogen sei und der Absturz in der Ostsee vor der lettischen Küste passiert sei, weil der Cessna endlich der Treibstoff ausgegangen sei. Die Ermittler glauben auch, dass der Jet auf Autopilot geschaltet wurde. Hinners sagt, es gebe widersprüchliche Aussagen – der Pilot sei angeblich über Dänemark gesichtet worden. Aber: “Wenn die Angaben der französischen Kampfpiloten stimmen, bedeutet das, dass Pilot und Co-Pilot, falls vorhanden, das Cockpit betreten haben müssen.” Vielleicht sei G* nach hinten gegangen, um seiner Tochter und den anderen zu helfen, weil sie in Schwierigkeiten seien, fährt Hinners fort und fügt hinzu: „Wenn das so wäre, hätte das ein schwerer Fehler sein können.“ Die Cessna 551 ist vor der lettischen Küste abgestürzt. – Flugradar24 *Name der Redaktion bekannt
Crash-Pilot