Grünen-Chef Lang schließt den Weiterbetrieb deutscher Atomkraftwerke aus

Stand: 08:18 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 

So sollen die Deutschen künftig entlastet werden In einer nächtlichen Sitzung einigte sich die Ampelregierung auf ein neues Paket, um die Welt angesichts steigender Preise zu unterstützen. Die Kanzlerin betonte: “Deutschland steht zusammen.” Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Drittanbieter der eingebetteten Inhalte diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Finanzminister Robert Habeck (Grüne) hat angesichts der Energiekrise beschlossen, zwei deutsche Atomkraftwerke in Bereitschaft zu halten. Grünen-Chef Richard Lange steht klar zur Atomkraft. Grünen-Chefin Ricarda Lange hat trotz der Entscheidung von Finanzminister Robert Habeck, zwei deutsche Kernkraftwerke im Bereitschaftsbetrieb zu halten, eine weitere Nutzung der Atomkraft in Deutschland ausgeschlossen. „Es wird keine Verlängerung der Lebensdauer geben, keine neuen Brennstäbe. Wir stehen zu der Entscheidung zum Atomausstieg“, sagte Lang der Süddeutschen Zeitung. Habecks Entscheidung sei angesichts des in einem Stresstest ermittelten Risikos stündlicher Stromausfälle für die kommenden Monate “vernünftig”. „In dieser Situation wäre es ein Fehler, nicht auf Nummer sicher zu gehen und einfach zu hoffen, dass die genannten Szenarien nicht eintreten“, sagte Lang. Allerdings habe sich Deutschland aus gutem Grund für den Ausstieg aus der „risikoreichen Atomkraft“ entschieden. Deshalb, so Lang, „wäre es auch ein Fehler, Atomkraftwerke weiter zu betreiben, wenn es nicht nötig ist“.

Grüne Jugend sieht Verbesserungsbedarf

Beim geplanten Hilfspaket sieht die Grüne Jugend noch Verbesserungsbedarf. Mit den neuen Maßnahmen würden Lücken im alten Paket geschlossen, sagte Co-Chefin der Grünen-Jugendorganisation Sarah-Lee Heinrich dem Deutschen Verlagsnetzwerk. Dass trotz der ausgrenzenden Haltung der FDP ein so umfangreiches Paket zustande kommen konnte, liegt daran, dass der gesellschaftliche Druck groß ist. Aber: „Wenn man genauer hinschaut, merkt man, dass die Maßnahmen sehr kompliziert sind. Ab dem 1. Oktober wird der Gaszuschlag eine zusätzliche Belastung darstellen, aber es kann Monate dauern, bis weitere Erleichterungen eintreten.“ Heinrich forderte: „Jetzt brauchen wir eine echte Rettungsaktion für die Menschen!“ Lesen Sie auch Jetzt brauche es bauliche Maßnahmen, die auch in Zukunft funktioniere, sonst müsse in wenigen Wochen das nächste Hilfspaket geschnürt werden, sagte Heinrich. Das Beschlussdokument enthält Ansätze für ein echtes soziales Auffangnetz, etwa die Abschaffung überschüssiger Gewinne und die Begrenzung des Grundstrombedarfs. „Aber die großen Zusatzlasten entstehen beim Aufheizen“, sagt Heinrich. „Die Obergrenze des Erdgaspreises sollte nicht mit einer Provision belastet werden. Wir brauchen ihn diesen Herbst!“ Lesen Sie auch Deutsche Wirtschaftspolitik
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, monierte gegenüber der „Rheinischen Post“: „Das Hilfspaket der Bundesregierung bereitet Deutschland nicht ausreichend auf die kommende winterliche Gaspreiskrise vor. Notwendig wäre es, schnell Anreize zum Einsparen von Erdgas zu schaffen und gleichzeitig diejenigen zu entlasten, die von der Entwicklung der Erdgaspreise besonders betroffen sind.“ Es lägen viele Vorschläge auf dem Tisch, weshalb es „unverständlich“ sei, warum ein Ausschuss diese Aufgabe bekommen habe.