6. September 2022 Nadine Foto: Shutterstock.com/Tania Shustyk
Fiebersäfte mit Ibuprofen oder Paracetamol sind selten. Alternativ kann das Rezept auch in der Apotheke ausgestellt werden. Aber kann Homöopathie eine Alternative zu chemischen Fiebersirupen sein? Paracetamol und Ibuprofen haben fiebersenkende und schmerzlindernde Eigenschaften. Auch Ibuprofen wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Kein Wunder, dass beide Wirkstoffe nicht fehlen dürfen. Vor allem nicht, wenn man bedenkt, dass hierzulande jährlich etwa eine Million Flaschen Paracetamol-Saft von Kinderärzten verschrieben werden. Lieferengpässe sorgen derzeit jedoch für Ausfälle. Was sind die Alternativen? Zum einen die Herstellung einer Einzelrezeptur, zum anderen die Umstellung auf andere Darreichungsformen – wenn möglich, etwa Paracetalgin-Tabletten.
Homöopathie als Alternative zu Fiebersäften?
„Schmerzen und Fieber bei Kleinkindern lassen sich sehr gut mit homöopathischen Mitteln behandeln und auch bei Säuglingen altersgerecht verabreichen“, sagt Pfluger. Es ist ein großer Vorteil, dass homöopathische Arzneimittel keine Nebenwirkungen haben und ohne Chemie auf natürliche Weise wirken. Welche homöopathischen Arzneimittel sind geeignet? Zum Beispiel zusammengesetzte oder einzelne Faktoren. Belladonna ist einer der Klassiker. Tollkirsche wird bei Fieber und grippalen Infekten, Erkältungen, Hals- und Ohrenentzündungen oder Husten eingesetzt. Blaue Sturmhaube – Aconitum – soll Linderung bei Erkältungen und Kopfschmerzen bringen, Dulcamara bei Halsschmerzen und trockenem Schnupfen und Ferrum phosphoricum bei Fieber. Außerdem ist Gelsemium ein Klassiker bei Kopfschmerzen.
Hausmittel gegen fieber und erkältung
Bei Kindern mit Fieber können warme statt kalte Wadenkompressen verwendet werden. Und so funktioniert es: Zwei dünne Handtücher aus Leinen oder Baumwolle in Wasser einweichen, auswringen und ein Handtuch um jede Wade wickeln. Dann kommt die zweite Schicht in Form eines trockenen Baumwollhandtuchs, gefolgt von der dritten Schicht – einer Heizdecke.
Zwiebeln versprechen Linderung bei Ohrenschmerzen. Den enthaltenen ätherischen Ölen werden antibakterielle und stoffwechselanregende Eigenschaften nachgesagt. Ein Zwiebelbeutel mit gehackten Zwiebeln, eingewickelt in ein Tuch, wird einfach ins Ohr gesteckt.
Paracetamol wird verwendet, um leichte bis mäßige Schmerzen und Fieber zu behandeln. Der Wirkstoff hat analgetische und fiebersenkende Eigenschaften. Das nicht-saure Antipyretikum ist jedoch nicht entzündungshemmend und sein Wirkungsmechanismus ist noch nicht eindeutig aufgeklärt. Es ist jedoch bekannt, dass Paracetamol die zerebrale Prostaglandinsynthese stark hemmt und die periphere Prostaglandinsynthese nur schwach hemmt. Die fiebersenkende Wirkung beruht auf einer Beeinflussung des Temperaturregulationszentrums im Hypothalamus.
Ibuprofen wird im Rahmen der Selbstbehandlung bei leichten bis mittelschweren Schmerzen eingesetzt und gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs). Die Wirkung beruht auf der nicht-selektiven Hemmung der Cyclooxygenasen COX-1 und COX-2. Die Dosierung hängt vom Körpergewicht oder Alter ab – normalerweise 7 bis 10 mg/kg als Einzeldosis, bis zu einem Maximum von 20 bis 30 mg/kg als Tagesgesamtdosis. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sowie Erwachsene nehmen 200 bis 400 mg als Einzeldosis ein, die maximale Tagesdosis beträgt 1.200 mg Ibuprofen.
Sie könnten auch an Mehr aus dieser Kategorie interessiert sein
Beitrag von
Nadine
Nadine Tröbitscher ist PTA. Nach Jahren in der Pharmazie und einem Abstecher in den Außendienst wechselte sie von Praxis und Rezept auf Rente und ist seit 2016 Teil des APOTHEKE ADHOC-Teams. Von dort wechselte Nadine 2019 in die Redaktion von PTA IN LOVE und ist Redakteurin -Chefin seit 2020. Sie hat der Apotheke nie ganz den Rücken gekehrt und ist nach wie vor rezeptfrei erhältlich.