Der Wald ist ein wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere, insbesondere für Insekten.  Ein Pannatura-Projekt im Leithagebirge zeigt, dass es möglich ist, die Artenvielfalt zu erhalten und den Wald wirtschaftlich zu nutzen: Es geht um die Nutzung von Alt- und Totholz.          
     07.09.2022 06.15       
     Ab heute, 6:15 Uhr online

Abgestorbene und umgestürzte Bäume mitten im Wald sind in den Esterhazywäldern im Leithagebirge keine Seltenheit, denn das alte und tote Holz ist Lebensraum für Hunderte von Insekten. Hirschkäfer brauchen zum Beispiel morsches Holz, um ihr Überleben zu sichern. Seit drei Jahren läuft auf 3.500 Hektar im Leithagebirge ein Pannatura-Projekt, in dem Alt- und Totholzbestände gezielt genutzt und erforscht werden. Inzwischen wurden in diesem Gebiet etwa 1.150 Insektenarten registriert.

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ORF Alt- und Totholz im Leithagebirge ORF Alt- und Totholz im Leithagebirge ORF Alt- und Totholz im Leithagebirge ORF Alt- und Totholz im Leithagebirge

Ein praktischer Leitfaden für Waldbesitzer

Es gebe eine enge Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen, sagte Matthias Grün, Geschäftsführer der Pannatura GmbH, die rund 22.500 Hektar Wald bewirtschaftet. Außerdem wurde ein praktischer Leitfaden erstellt, um Waldbesitzer und Forstbetriebe zu unterstützen. Ziel ist es, einerseits die Bewirtschaftung und Nutzung von Holz und andererseits den Respekt vor Natur und Lebensräumen möglichst umfassend abbilden zu können.

Für das ikonische Werk Eisenkopf

Das Projekt wird auch von der EU und dem Land Burgenland unterstützt, da es nicht um die Bewirtschaftung, sondern um den Erhalt der Biodiversität geht. Für Landeshauptfrau-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) ist das Projekt Pannatura auch für andere Waldbesitzer ein gutes Beispiel dafür, dass sowohl aktive Waldbewirtschaftung als auch Naturschutz möglich sind. Dieses vernetzte Denken – diese Lebensräume, die hier entstehen – ist auch ein reflektiertes Vorhaben des Landes. ORF Leithagebirge Von St.. Georgen in Breitenbrunn wurde ein 30 km langer Korridor aus „Lebensraumbäumen“ angelegt. Diese Vernetzung ist wichtig für den Austausch. Einzelne Arten brauchen spezielle Bäume, um überhaupt zu überleben und sich zu vermehren, und deshalb müssen diese einzelnen Bereiche vernetzt werden, damit ein genetischer Austausch dieser einzelnen Arten stattfindet und der Fortbestand gesichert ist, erklärte Pannatura-Forstdirektor Peter Fischer.

Informationen zu den Waldtagen Ende September

Informationen zur nachhaltigen Forstwirtschaft werden Ende September auch bei den „Pannatura Waldtagen“ im Leithagebirge bei Eisenstadt präsentiert. Neben Vorführungen moderner Forstwirtschaft erhalten die Besucher auch Informationen darüber, wie Forstwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können.