+++ 07:04 Russischer Experte: Ukraine wird im Winter die Oberhand haben +++Die ukrainische Armee werde im Winter die Oberhand über die russischen Streitkräfte haben, sagt der Analyst der unabhängigen russischen Ermittlungsorganisation Conflict Intelligence Team (CIT), Kyrylo Mykhailov, in einem Interview mit NV Radio. Mykhailov zufolge deuten abgehörte Telefongespräche zwischen russischen Truppen darauf hin, dass Moskaus mobilisierte “Freiwilligen”-Truppe mit einem akuten Mangel an geeigneter Winterausrüstung zu kämpfen hat. “Ich glaube nicht, dass die russische Armee in der Lage ist, dieses Problem schnell genug zu lösen”, sagt Mykhailov. Jegliche Kampfeinsätze seien im Winter schwieriger durchzuführen, fügt Mykhailov hinzu. Die ukrainische Armee erhalte jedoch Winterausrüstung “sowohl von internationalen Partnern als auch von ukrainischen Zivilisten” und habe einen “gewissen Vorteil” gegenüber den russischen Streitkräften. +++ 06:35 Ukrainischer Waffenkoordinator: Deutsches Equipment reicht nicht für weiteren Monat +++Der ukrainische Waffenkoordinator Rustem Umerov fordert von Deutschland neue Waffenlieferungen. “Das bisher gelieferte deutsche Equipment reicht nicht einmal aus, um einen einzigen weiteren Monat durchzuhalten”, sagt er dem “Spiegel”. “Wir benötigen mindestens zehnmal so viel, und zwar von allem. Die Kampfintensität ist extrem hoch, und diese Intensität ist tödlich. Man hat uns jetzt Zusagen gemacht, dass die Industrie nachproduziere, es müssen aber noch Finanziers gefunden werden, die dann die Rüstungsindustrie bezahlen.” Die Ukraine brauche weitere Haubitzen und Schützenpanzer, sowie Luftverteidigungswaffen. Laut Umerov arbeite Deutschland “an einem Mechanismus, um zu liefern”. +++ 06:02 Russisches Gericht entzieht auch Magazin der Zeitung “Nowaja Gaseta” die Lizenz +++Russland entzieht einem von der wichtigsten unabhängigen Zeitung im Land herausgegebenen Magazin die Lizenz. Ein Gericht in Moskau habe die Lizenz der “Nowaja Rasskas-Gaseta” widerrufen, teilt das Medium in den Online-Netzwerken mit. Am Vortag hatten die russischen Behörden der Zeitung bereits die Drucklizenz aberkannt und damit international Kritik ausgelöst. Ohne Lizenz darf keines der beiden Angebote mehr gedruckt werden. Die Entscheidung folgt auf eine Beschwerde der russischen Medienaufsichtsbehörde. Nach ihren Angaben ist zwischen der Registrierung des Magazinnamens im Jahr 2009 und dem Erscheinen einer ersten Ausgabe im Juli 2022 zu viel Zeit vergangen. Die Behörde habe nicht angegeben, warum sie so lange damit gewartet habe, ihre Beschwerde einzulegen, gab die “Nowaja Gaseta” an. Die “Nowaja Gaseta” hatte bereits im März im Zuge der Kampagne gegen Kritiker der russischen Militärintervention in der Ukraine ihre Veröffentlichung in Print sowie online eingestellt. Unabhängige russische Medien sind seit Jahren großem Druck ausgesetzt. +++ 05:15 100 Schiffe mit Lebensmitteln haben Ukraine verlassen +++Seit Wiederaufnahme der Getreideausfuhr aus der Ukraine haben rund 100 Schiffe mit 2,5 Millionen Tonnen Agrarprodukten an Bord das Land verlassen. Das sagt der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge. Agrarexporte über die ukrainischen Schwarzmeerhäfen waren wegen des russischen Angriffskriegs monatelang blockiert. Die Kriegsgegner Ukraine und Russland unterzeichneten dann am 22. Juli unter UN-Vermittlung jeweils getrennt mit der Türkei ein Abkommen, um von drei Häfen Getreideausfuhren aus der Ukraine zu ermöglichen. +++ 04:04 Balten warnen Deutsche davor, Putin nachzugeben +++Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und einer drohenden Gasknappheit im Winter haben die baltischen Staaten die Deutschen vor einem Einknicken gegenüber Russland gewarnt. “Dass einige sagen, man muss dem Erpresser nachgeben, ist brandgefährlich”, sagte Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins der Zeitung “Welt” laut Vorabbericht. “Die Energiekrise wird in diesem Winter ein Problem sein, vielleicht im nächsten. Dann nicht mehr.” Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas sagte laut dem Blatt, die einzige Lösung sei, Russland in seine Grenzen zurückzudrängen. “Alles andere bedeutet, dass sich die Aggression für ihn ausgezahlt hat.” Das wäre eine Einladung und kein Staat könne sich mehr sicher fühlen. +++ 02:56 Guterres fordert demilitarisierte Zone um Atomkraftwerk +++UN-Generalsekretär Antonio Guterres ruft Russland und die Ukraine auf, eine demilitarisierte Zone um das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja zu ziehen. Als ersten Schritt müssten beide Seiten sich dazu verpflichten, keine militärischen Aktivitäten in Richtung des AKW oder von dort aus zu unternehmen, sagt er vor dem UN-Sicherheitsrat. Die Internationale Atomenergiebehörde hat ebenfalls die Einrichtung einer Sicherheitszone um das größte Kernkraftwerk Europas gefordert. +++ 02:36 Biden will Russland nicht als “Terror-Unterstützer” einstufen +++Die Regierung von US-Präsident Joe Biden lehnt eine Einstufung Russlands als einen “staatlichen Sponsor des Terrorismus” ab. Dieser Schritt sei “nicht der effektivste oder stärkste Weg”, um “Russland zur Verantwortung zu ziehen”, sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, vor Journalisten. Vielmehr sei eine Einstufung als “Terrorstaat” kontraproduktiv, da sie die Lieferung von Hilfsgütern in die vom Krieg verwüstete Ukraine behindern oder die Vermittlungen der Vereinten Nationen mit der Türkei zur Getreideausfuhr aus blockierten ukrainischen Häfen beeinträchtigen könnte. +++ 01:26 Selenskyj-Berater: Gegenoffensiven an zwei Stellen im Osten +++Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Sicherheitsexperten Olexij Arestowytsch an zwei Stellen im Osten und Süden des von Russland angegriffenen Landes eine Gegenoffensive begonnen. Die Orte nannte der Berater im Präsidialamt in Kiew nicht. Das sei Sache des Generalstabs, sagte er in einem Videointerview mit einem oppositionellen russischen Anwalt. Der doppelte Angriff solle russische Reserven binden und die russische Armee daran hindern, einen Frontabschnitt zulasten des anderen zu verstärken. Seine Angaben waren nicht zu überprüfen. Kriegskorrespondenten des russischen Staatsfernsehens nannten aber die Stadt Balaklija im ostukrainischen Gebiet Charkiw als eine Angriffsstelle. Schon seit vergangener Woche läuft ein ukrainischer Gegenangriff im Gebiet Cherson im Süden des Landes. +++ 00:44 Selenskyj: Haben fünf russische Raketen abgeschossen +++Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyj haben ukrainische Streitkräfte fünf russische Marschflugkörper vom Himmel geholt. “Allein heute Morgen wurden fünf von sechs russischen X-101-Raketen abgeschossen”, sagt Selenskyj in seiner Abendansprache. “Dies ist ein kostspieliger Verlust für Russland und rettet viele ukrainische Leben.” Reuters war nicht in der Lage, die Angaben unabhängig zu überprüfen und es gab zunächst keine unmittelbare Reaktion aus Russland. +++ 00:12 Selenskyj begrüßt EU-Einreisebeschränkung für Russen +++Der ukrainische Präsident begrüßt die kommende Verschärfung der Einreisebedingungen für Russen in die Europäische Union. “Es ist notwendig, den Bürgern dieses Terrorstaates zu zeigen, dass sie moralisch für die Aggression ihres Staates gegen die Ukraine und ganz Europa verantwortlich sind”, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. Die EU könnte bereits ab kommendem Montag ein Abkommen mit Russland über erleichterte Visaerteilung aussetzen. Damit wird es für Russen schwieriger und teurer, ein Visum zur Einreise in die EU zu bekommen. Das sei noch kein vollständiger Visastopp, sagte Selenskyj. Aber er danke der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für diesen Schritt. Bei den Beschränkungen gehe es nicht nur um die moralische Seite, sondern auch um Sicherheit. “Russland hat wiederholt Killer unter dem Deckmantel gewöhnlicher Touristen nach Europa geschickt.” +++ 23:30 IAEA-Chef: “Etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren” +++Nach seiner Reise zum gefährdeten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja schlägt der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA vor dem Weltsicherheitsrat Alarm. “Wir spielen mit dem Feuer und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren”, sagt IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Der Beschuss des Gebäudes sei extrem gefährlich. Militärfahrzeuge in den Gebäuden der Anlage müssten entfernt werden, sagt Grossi weiter. Auch die externe Stromversorgung der Reaktoren müsse sichergestellt werden, um unter anderem die Kühlung des AKW zu gewährleisten. Russische Streitkräfte halten das ukrainische AKW im Süden des Landes besetzt. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig für den Beschuss der Anlage verantwortlich. +++ 22:47 Truss nimmt Einladung in die Ukraine an +++Die neue britische Premierministerin Liz Truss hat am Abend mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesprochen. Es sei ihr erstes Telefonat mit einem Amtskollegen seit ihrer Ernennung gewesen, teilte das Büro von Truss mit. Weiter hieß es, sie werde bald die…