Das Finanzministerium verteidigt Hambeks Aussagen zu Insolvenzen
Stand: 17:05 Uhr| Lesezeit: 3 Minuten
„Robert Habeck ist der Einzige in dieser Koalition, der an seiner Linie festhält“
Nur noch zwei Atomkraftwerke als Notreserve, damit bleibe Robert Habeck bei seiner Linie, sagt WELT-Redakteur Stefan Aust. Auch wenn er diese Entscheidung für falsch hält. “Die Grünen diktieren der Ampel, was zu tun ist.” In der jetzigen Situation ist das sehr gefährlich.
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“So etwas sollte einem Finanzminister nicht passieren”, sagt CDU-Vizepräsident Linnemann zu Robert Habecks Äußerungen gegenüber Maischberger, auch andere Oppositionspolitiker kritisierten den Finanzminister scharf. Habecks Ministerium stellt sich nun dagegen.
Das Bundesfinanzministerium von Robert Habeck hat auf heftige Kritik an Äußerungen des Grünen-Politikers zur Frage einer möglichen Pleitewelle reagiert. Der Minister wolle lediglich “den wichtigen Unterschied” zwischen Insolvenzen und Betriebsschließungen klarstellen, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in einer schriftlichen Erklärung.
Am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Maischberger“ antwortete Hambeck auf die Frage, ob er zum Ende dieses Winters mit einer Pleitewelle rechne: „Nein, das habe ich nicht .“ Als Beispiele nannte er Floristen, Naturkostläden und Bäckereien, denn diese Geschäfte seien „auf das Geldausgeben der Menschen angewiesen.“ Solche Unternehmen hätten dann echte Probleme, weil es Kaufzurückhaltung gäbe. „Dann sind sie nicht automatisch zahlungsunfähig, aber Sie könnten aus dem Geschäft aussteigen.” zu verkaufen”, sagte Habeck.
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Die Sprecherin des Ministeriums erklärte, Hambeck wolle zeigen, dass das Risiko „stiller Betriebsschließungen“, also Betriebsschließungen ohne Insolvenzantrag, ein Problem für eine Volkswirtschaft sei und die Regierung beides im Auge behalten müsse. „Nur auf Insolvenzen schauen“ reicht nicht aus. „Das Insolvenzverfahren dient dazu, das Unternehmen möglichst in einem strukturierten Prozess zu halten. Auf der anderen Seite führen Betriebsschließungen dazu, dass Betriebe ohne Insolvenzantrag pleite gehen, weil sie zum Beispiel sehen, dass sich ihr Geschäft aufgrund hoher Energiekosten einfach nicht mehr lohnt. Betriebsschließung ist nicht gleichbedeutend mit Insolvenz.” Drohende Stillstände aufgrund hoher Energiekosten seien „insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ein ernstzunehmendes Problem“, fährt er fort.
„Unheimlich, abgelegen, sinnlos. Finanzminister Habek hat keine Ahnung”
Hambeks Äußerung hatte in den Reihen der Opposition heftige Kritik hervorgerufen. Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Carsten Linnemann kritisierte: „So etwas sollte einem Finanzminister nicht passieren“, sagte Linnemann WELT. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass unsere Mittelständler wegen der horrenden Energiekosten nicht vor die Hunde gehen.“
„Unheimlich, abgelegen, sinnlos. Finanzminister Habeck hat keine Ahnung von Wirtschaft, er vertritt die Wirtschaft“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Mittwoch. Unions-Fraktionsvize Johann Wadephul (CDU) neckte auf Twitter: „Es ist ein Segen, in dieser schwierigen Situation einen so überaus fähigen Finanzminister zu haben.“
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Robert Habeck bei Maischberger
Auf die Frage, ob er Ende dieses Winters mit einer Pleitewelle rechne, antwortete Habeck am Dienstagabend in der ARD-Sendung „Maischberger“: „Nein, das tue ich nicht Zeit.” .
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Als Beispiele nannte Habeck Floristen, Naturkostläden und Bäckereien, weil diese “vom Geldausgeben der Menschen abhängig sind”. Solche Unternehmen hätten dann echte Probleme, weil es zu Kaufzurückhaltungen käme. „Dann sind sie nicht automatisch zahlungsunfähig, aber sie verkaufen vielleicht nicht mehr“, sagt Habeck.
„Habeck geht in den geistigen Bankrott“
CSU-Politiker Huber kommentierte Habecks Aussage auf Twitter: „Und wenn im Winter sehr wenig Strom produziert wird, weil Atomkraftwerke 1 Woche zum Hochfahren brauchen, ist das kein Blackout, sondern das Licht hört ein bisschen auf zu leuchten, oder was; Habeck geht in den geistigen Bankrott.”
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Kritik gab es auch aus den Reihen des Koalitionspartners FDP. Die FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Bauer kommentierte auf Twitter: „Unglaublich! Er hat einfach keine Ahnung, wovon er redet.” Der Hamburger FDP-Vorsitzende schrieb: „Das macht mich ehrlich gesagt sprachlos.“
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Gleichzeitig betonte Hambek, man arbeite an Förderprogrammen für bestimmte Unternehmen. „Im Fall von Corona hat die Politik beschlossen, alle Kosten zu tragen. Es war zu teuer und wir haben diese politische Entscheidung noch nicht getroffen“, sagte Habeck.
Diese Unterstützung müsse so gestaltet werden, dass die finanziellen Möglichkeiten zielgerichtet seien und die Betroffenen erreichten.
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