Die Stadt Graz arbeitet an einem neuen Gebäudekonzept.  Ab Herbst sollen dem Stadtrat Pakete mit schrittweisen Reformen vorgelegt werden.  Das Hauptaugenmerk liegt auf mehr Grün und mehr Platz, wie eine Präsentation am Mittwoch verdeutlichte.          
     07.09.2022 19.31       
     Ab heute, 19:31 Uhr online

Am Mittwoch stellte die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) ihre Pläne für die künftige Stadtentwicklung unter der Bedingung des Klimaschutzes vor. Ein erstes Reformpaket soll im Herbst in den Stadtrat gehen, für dessen Beschluss eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist.

Soziale und grüne Stadt

Ziel der neuen Maßnahmen ist eine klimafreundliche und soziale, grüne Stadt mit mehr Platz für sozialen Wohnungsbau. „Das ist eine Stadt, die nicht von Investoren kontrolliert wird, sondern Grünflächen besitzt und akzeptiert“, sagt Schwentner. Im Wesentlichen sind es Fragen wie: “Wie soll man verdichten?” Wie sehen Sie Grünflächen? Wo baust du?’ Bisher wurden Maßnahmen eingeleitet, um den Leerstand zu untersuchen. Laut Schwentner wurde der Baumschutz intensiviert und die Mobilitätsverträge verbessert.

Entwicklungspläne

Bernhard Inninger, Leiter des Stadtplanungsamtes, erklärt, dass die Regelungen für eine mögliche zukünftige Bebauung in den Bebauungsplänen festgelegt sind. Diese Gestaltungen können auch als Schutz für bestehende Gebäude oder Grünanlagen dienen. Beim Bau von Kellern etwa müssen Abstände eingehalten werden, um Alleen oder Neupflanzungen nicht zu beschädigen. Klimaschutz sei laut Schwentner in den Bebauungsplänen verankert und mehrere Projekte seien gestoppt oder umgestaltet worden, etwa der Stadtbalkon oder die Brandungswelle. Der stellvertretende Bürgermeister unterstützt die Verlängerung des verbindlichen Bebauungsplans, der gut lesbar und verständlich sein soll. Dies ist der bestmögliche Schutz der erhaltenswerten Bausubstanz.

langfristige Vision

Bisher gab es schmerzhafte Erfahrungen mit der Anwendung der Vorschriften, die laut Judith Schwentner in Zukunft einschränkend wirken werden. Ein neues Leitbild für Graz und eine nachhaltige Stadtentwicklung ist auch für sie eine langfristige Vision. Der Dialog dazu wird in diesem Jahr beginnen, und ein breiterer Prozess wird ab 2023 beginnen.